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Baukultur-Dialog #5

Am 10.11.2022 fand der fünfte Baukultur-Dialog statt – diesmal außerhalb der Jarrestadt: Im Rahmen von „Einen Monat Baukultur“ der Hamburger Stiftung für Baukultur (HSBK) waren wir zu Gast in der größten kreativwirtschaftlichen Zwischennutzung Deutschlands, dem JUPITER (ehemaliges Karstadt Sport Gebäude) in der Hamburger Innenstadt.

Passend zum Leitthema „Stadtgestalt im Klimawandel“ lag der Fokus dieses Mal auf den klimarelevanten Aspekten denkmalgeschützter Gebäude und Wohnsiedlungen. Einige davon erläuterte Christoph Bartsch (Referent im Denkmalschutzamt Hamburg) in seinem Impulsvortrag, nachdem Daniela Schmitt (Projektleiterin Jarrestadt, Bezirksamt Hamburg-Nord) das teils neue Publikum in das Projekt MEIN JARRESCHATZ eingeführt und den bisherigen Projektverlauf präsentiert hatte. In seinem Vortrag ging Christoph Bartsch von der städtebaulichen über die Gebäude-Ebene bis zur Nutzung historischer Gebäude ein – und hob hier vor allem die positive Ökobilanz denkmalgeschützter Gebäude im Vergleich zu Abriss und Neubau hervor.

Dies war u. a. auch Thema der folgenden offenen Podiumsdiskussion, in der die Bedeutung städtebaulicher Erhaltungsverordnungen, die den Erhalt von Gebäuden sichern, betont wurde. In einem angeregten Gespräch tauschten sich das Publikum, die Referent*innen und Cordula Ernsing (Fachamtsleiterin Stadt- und Landschaftsplanung) darüber hinaus zum Für und Wider von PV-Anlagen auf den Dächern denkmalgeschützter Gebäude, klimarelevanten Aspekten der Fernwärme-Versorgung und Möglichkeiten der Bestandssanierung aus. Bei Getränken und Snacks fand im Anschluss ein reger weiterführender Austausch statt.

Fotos: Robin Linder/SUPERURBAN

Infowerkstatt Hochbau

Die zweite Infowerkstatt im Jarrestadt-Infotreff stand im Zeichen der Gebäude: Dr. Sebastian Hoyer und Wolfgang Zimpel (iTUBS) sprachen darüber, wie in der Bauforschung vorgegangen wird, die Quellenlage in der Jarrestadt – und welche Erkenntnisse sie bislang sammeln konnten. Anhand vieler bebilderter Beispiele wurden Einblicke in die Forschungsmethoden sowie in die Originalsubstanz der Jarrestadt, typische Schadensbilder und Sanierungsmöglichkeiten gegeben. Dabei wurde deutlich, dass es sich bei Sanierungen in der Jarrestadt meist um eine „Sanierung der Sanierung“ handelt. Patentrezepte wurden in Frage gestellt – und auf die Wichtigkeit einer individuellen „Behandlung“ jedes Gebäudes verwiesen.

Der Prozess Bestandsforschung bis hin zum Sanierungskonzept ähnele dem Fitnesscheck eines 100jährigen Menschen: Mit dem typischen medizinischen Vorgehen Anamnese – Diagnose – Therapie.

Viele Anwesende stellten Nachfragen und berichteten von den Gebäuden, in denen sie leben. Sowohl iTUBS als auch das Denkmalschutzamt baten darum, dieses Wohn-Wissen über die Gebäudehistorie und bauliche Veränderungen weiterhin proaktiv zu teilen, um die Bestands-Dokumentation zu unterstützen. Bei Snacks und Getränken gab es im Anschluss die Möglichkeit, in den Austausch zu gehen.

Baukultur-Dialog #4

Ca. 50 Gäste tauchten am 8. September 2022 im Theater Wiese eG in die Praxis der Backsteinsanierung ein. Nach spannenden vorherigen Veranstaltungen, in denen die Besonderheiten der Jarrestadt als städtebauliche Komposition unter die Lupe genommen wurden, fiel der Blick diesmal gemeinsam mit vier Expert*innen auf das Mauerwerk – und den fachgerechten Umgang damit.

Corinna Nickel und Albert Schett aus der praktischen Denkmalpflege des Denkmalschutzamtes Hamburg berichteten anschaulich und mit vielen Bildern von guten und schlechten Beispielen der Mauerwerkssanierung, von den Problematiken der Hydrophobierung – und der Wichtigkeit, für jedes Gebäude gemeinsam individuelle Lösungen zu entwickeln.

In einem zweiten Impuls erhielten die Gäste Einblick in Methoden und Techniken der Fugensanierung: Die Mauerwerkssachverständigen Konstanze Kroll und Joachim Schreiber (Technisches Büro Joachim Schreiber) berichteten aus ihrer jahrzehntelangen Erfahrung: Von der herausragenden Bedeutung der Anamnese über verschiedene Messtechniken bis zur Ausführung.

In einer offenen Podiumsdiskussion stellte das Publikum im Anschluss Nachfragen, bevor bei Getränken und Snacks ein reger weiterführender Austausch stattfand. Einige Messmethoden und verschiedene Ziegelsteine konnten außerdem an einem Ausstellungstisch begutachtet werden. Hier versammelten sich viele Interessierte und kamen mit den Referent*innen ins Gespräch.

Die Präsentationen der Referent*innen finden Sie in der Mediathek.

Infowerkstatt Freiraum

Rund 20 Anwohnende und Interessierte nahmen am 07.07.2022 an der ersten Infowerkstatt teil. Die beiden diesjährigen öffentlichen Infowerkstätten bieten die Chance, unseren Experten genauer auf die Finger zu schauen und erste Einblicke in die Studien zu den Themen Freiraum und Gebäude in der Jarrestadt zu erhalten.

In der ersten Runde zum Thema Freiraum führte Dr. Joachim Schnitter das Publikum zunächst in den Arbeitsansatz und die Vorgehensweise eines Gartenhistorikers ein – bevor er erste Erkenntnisse seiner Studie zu den beiden zentralen Grünzügen in der Jarrestadt, zu den Vorgärten, den Straßenräumen und den Innenhöfen preisgab. Die Teilnehmenden erfuhren, an welchen Stellen Dr. Schnitter originale Freiraumstrukturen vorfand, welche Bäume vermutlich schon in den 1930er-Jahren die Straßen der Jarrestadt säumen – und welche Fragen er sich im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Grünzüge stellt. In einer Feedback- und Fragerunde wurden einige Themen gemeinsam mit dem Publikum vertieft und diskutiert, bevor der Abend einen lockeren Ausklang bei Snacks und Getränken fand.

Eröffnung Jarreschatz-Infotreff

Pünktlich zum Tag der Städtebauförderung am 14. Mai 2022 öffnete der JARRESCHATZ-INFOTREFF seine Türen – und der Ansturm war riesig! Ca. 80 Interessierte kamen zum Opening vorbei. In zahlreichen Gesprächen erfuhren wir von ihren ganz persönlichen Wohnerfahrungen und Anliegen in der Jarrestadt und informierten über das Projekt. Und stellten fest: Einmal Jarrestadt, immer Jarrestadt! Viele Anwohner:innen leben seit Jahrzehnten im Quartier – der Rekord am Eröffnungstag lag bei 65 Jahren….

Nach diesem gelungenen Opening sind wir vom Jarreschatz-Team ab jetzt jeden Donnerstag von 14 bis 17 Uhr [oder nach Absprache] für Sie vor Ort. Kommen Sie vorbei – wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Baukulturdialog #3

Zurück in die Zukunft. Wie gelingt eine zukunftsorientierte Revitalisierung von Siedlungen der 1920er-Jahre?

Rund 25 Fachleute, Interessierte und Bewohnende fanden sich am 19. Mai 2022 in der Reformschule
Winterhude zum Baukultur-Dialog #3 ein. Gemeinsam den Gästen Dr. Marcus Gwechenberger, Referent
im Planungsdezernat der Stadt Frankfurt a. M. und Dipl. Ing. Winfried Brenne, Gründer und
Geschäftsführer von BRENNE ARCHITEKTEN GmbH Berlin, schauten wir über den Tellerrand: Was sind
die Erfahrungen anderer Städte bei der Sanierung denkmalgeschützter Siedlungen – und was können
wir von ihnen lernen?

Dr. Gwechenberger, der die Siedlungen des Neuen Frankfurts als Nationales Projekt des Städtebaus
betreut, gab in seinem Vortrag spannende Einblicke in die dortigen Sanierungskonzepte sowie die
Öffentlichkeitsarbeit (von Ausstellungen über den Dialog mit der Bewohnerschaft bis hin zu
internationalen Kooperationen) rund um das Projekt.
Winfried Brenne blickte in seinem Input auf die jahrzehntelange Erfahrung bei der Sanierung
denkmalgeschützter Gebäude und Siedlungen seines Büros zurück und ging dabei besonders auf den
eigens entwickelten methodischen Ansatz „Von den Gebäuden lernen“ sowie auf die Wichtigkeit
nachhaltiger Pflegekonzepte ein.

In einer offenen Podiumsdiskussion tauschte sich das Publikum mit den eingeladenen Experten und
Vertreterinnen des Bezirksamts Hamburg-Nord zur Rolle der Bestandsanalyse, zu den
Herausforderungen der zukunftsorientierten Revitalisierung (z. B. Mobilität im Quartier) sowie zu
Finanzierungsaspekten aus. Bei Getränken und Snacks ließen die Besuchenden den Abend in regem Austausch ausklingen.

Baukulturdialog #2 on tour

Frei- und Grünraumgestaltung in den 1920er Jahren – zwischen historischer Erhaltung und moderner Nutzung

Der zweite Baukultur-Dialog lud am 3. März 2022 bei sonnigem Wetter zu einem Rundgang durch die
Jarrestadt ein. Rund 35 Fachleute, Interessierte und Bewohner*innen wurden mit Personenführungs-
anlagen ausgestattet und konnten so während des Rundgangs dem regen Austausch zwischen Dr.
Joachim Schnitter (Gartendenkmalpflege und Freiraumplanung), Dr. Jens Beck (BKM,
Denkmalschutzamt) und Heino Grunert (BUKEA, Stadtgrün) folgen.

Nach einer Begrüßung durch die Moderatorin Heidrun Book (SUPERURBAN) stellte Daniela Schmitt
(Bezirksamt Hamburg-Nord) die Jarrestadt als Nationales Projekt des Städtebaus vor. Die Route führte
dann die Teilnehmenden entlang der Epiphanienkirche über die Winterhuder Reformschule und den
Hölderlinsplatz zum Semperplatz. Während des ca. einstündigen Rundgangs referierten die Experten zum
innovativen Ansatz der Freiraumplanung in der Jarrestadt, der besonderen Qualität der dortigen Frei-
und Grünräume sowie zur gestalterischen, funktionalen und soziologischen Idee hinter der Planung. An
vielen Stellen wurde auf noch erhaltene historische Strukturen und Abweichungen hingewiesen – sowie
die Frage von Rekonstruktion und Neugestaltung diskutiert. In einer gemeinsamen Schlussrunde bei Tee
und Snacks wurden diese Themen mit den Teilnehmenden diskutiert und Fragen beantwortet.

Baukulturdialog #1

Jarrestadt: Manifest oder Alltag? Siedlungsarchitektur der 1920er Jahre

Rund 60 Fachleute, Interessierte und Bewohner*innen fanden sich am 11.11.2021 zum ersten Baukultur-
Dialog im Theater Wiese e. G. ein. Nach einer kurzen Projektvorstellung durch Hans-Peter Boltres
(Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Umwelt, Bezirksamt Hamburg-Nord) referierte PD Dr. Olaf Gisbertz
(M.A. | BDA I i-TUBS (TU Braunschweig) zu der Frage „Jarrestadt: Manifest oder Alltag?
Siedlungsarchitektur der 1920er Jahre“.

Im Anschluss an den Vortrag tauschte sich das Publikum in einer offenen Diskussion mit Cordula Ernsing
(Leiterin Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, Bezirksamt Hamburg-Nord), Christoph Bartsch
(Denkmalschutzamt, Behörde für Kultur und Medien) und Olaf Gisbertz zum Projekt „Jarreschatz
gemeinsam entwickeln“ und der Bedeutung der Jarrestadt als baukulturelles Erbe aus. Bei Getränken
und Snacks ließen die Besuchenden den Abend in regem Austausch ausklingen.

Auftakt Infomarkt

Am Samstag, den 28.08.2021 lud das Bezirksamt Hamburg-Nord auf dem Semperplatz in der Jarrestadt
zu einem öffentlichen Info-Markt ein. Die Veranstaltung bildete den öffentlichen Auftakt zum Prozess
„JARRESCHATZ – Gemeinsam entdecken“. Eingeladen waren Anwohnende, Interessierte und Interessensvertreter*innen.

Eine Bauzaun-Ausstellung bildete die städtebauliche Entwicklung der Jarrestadt sowie den Projektablauf ab. Fünf Stationen boten darüber hinaus die Möglichkeit, sich konkret zum Projekt sowie zur Bauhistorie der Jarrestadt zu informieren. Zusätzlich wurden stündlich Rundgänge durch die Wohnsiedlung mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten angeboten. Anregungen und Wünsche der Teilnehmenden wurden auf Mitmachzetteln und auf einem interaktiven Luftbild festgehalten.

Insgesamt informierten sich zwischen 120 und 150 Personen im Rahmen der Veranstaltung über das
Projekt. Auch die Rundgänge fanden großen Anklang. In einem Catering-Zelt servierte das Café Kowolik kleine Snacks, Kaffee und Kaltgetränke. Auch die Rundgänge fanden großen Anklang.